Erziehungsstellen / Erziehungsstellenfamilien
- Kinder suchen Eltern! -
Sie wünschen Informationen zum Thema Erziehungsstellen bzw. interessieren sich
für die Aufgabe einer Erziehungsstellen-Familie?
Dann sind Sie bei uns richtig!
Auf der gesetzlichen Grundlage des § 33 Absatz 2 des Kinder-und Jugendhilfegesetzes sind Erziehungsstellen eine besondere Form der Vollzeitpflege für entwicklungsbeeinträchtigte Kinder und Jugendliche, die langfristig außerhalb ihrer Herkunftsfamilie leben müssen und bisher in Heimen oder Wohngruppen untergebracht waren.
Die Kinder bedürfen der Betreuung in einem dauerhaften familiären Bezugsrahmen, der ihnen die Chance bietet, innerlich zur Ruhe zu kommen, verlässliche Bindungen einzugehen, lebenspraktische Fähigkeiten zu erlernen und traumatische Erlebnisse zu verarbeiten.
Genau dafür ist die Abeit einer Erziehungsstellenfamilie wertvoll.
In all jenen Lebenssituationen, in denen eine Rückführung des Kindes/Jugendlichen in die
Herkunftsfamilie ausgeschlossen ist, ist die Unterbringung in der Erziehungsstelle bis zur
Vollendung des 18. Lebensjahres des jungen Menschen vorgesehen.
Erziehungsstellen sind Familien, Paare oder Einzelpersonen, die 1 – 2 Kinder zur intensiven Betreuung in ihre Familie aufnehmen.
Durch Entwicklungsrückstände und Verhaltensauffälligkeiten haben Kinder, für die eine
Erziehungsstelle ausgewählt wird, einen erhöhten erzieherischen Bedarf.
Erziehungsstellen werden durch eine Schulung sowie kontinuierliche Beratung auf ihre Aufgabe vorbereitet.
Erziehungsstelleneltern erhalten für ihre Aufgabe eine Aufwandsentschädigung (Kosten für Pflege und Erziehung), einen Beitrag zur Altersvorsorge sowie den Sachaufwand für das Kind (Ernährung und Bekleidung, Schule und Kultur sowie Mietanteil).
Aktuelles aus der Arbeit der Erziehungsstellen
Sommerferienfahrt nach Kretzschau 04.08. -07.08.2025
Auch in diesem Jahr fuhren 4 Erziehungsstellenberaterinnen der Diakonie Leipzig mit 17 Kindern und Jugendlichen zur Ferienfahrt in die Jugendherberge Kretzschau.
Neben dem beliebten Badetag im Freibad Zeitz gab es noch weitere Erlebnisse, wie der Besuch beim Heimatverein Droyßig mit Schlossrundgang inklusive Turmbegehung und Bärenschau.
Bei einer Führung im unterirdischen Zeitz erfuhren wir von der Bierbrauerei, Lagerung und den historischen Gegebenheiten im mittelalterlichen Zeitz.
Eine besondere Überraschung war der Besuch eines Zauberers für unsere Gruppe am Dienstagabend. Hier konnten wir über die vielen Zaubertricks staunen und sogar selbst mitmachen.
Es gab jede Menge Zeit zum Spielen und Austoben auf dem großen grünen Gelände der Jugendherbergsanlage. Zudem gestalteten unsere Kinder die neuen Bilder für den Jahreskalender 2026 mit dem Thema „Alle Kinder sind Künstler“.
Es waren wieder 4 schöne erlebnisreiche Tage mit vielen Gesprächen und Ausflügen. Zum Abschluss gab es eine selbst organisierte Party mit Musik und Unterhaltung.
Sommerzeit ist Reisezeit
Zu Besuch bei der Fee Frederike im KiEZ Friedrichsee
Auch in diesem Jahr, 2025, ging es in den Sommerferien für sieben Erziehungsstellenkinder und -jugendliche vom FAIRbund e.V. und Herbie e.V. ins Ferienlager. Die Kinder und Jugendlichen im Alter von 8 bis 19 Jahren fuhren diesmal ins KiEZ Friedrichsee.
Übernachtet wurde in gemütlichen Bungalows mitten im Wald. Schon beim Ankommen war klar: Hier würden wir viele Abenteuer erleben.
Gleich am ersten Nachmittag starteten wir eine Camprallye. Die Kinder und Jugendlichen konnten dabei das Gelände erkunden und sich mit Hilfe von vielen Fragen mit der Umgebung und den Möglichkeiten vor Ort vertraut machen.
Am Dienstagvormittag unternahmen wir eine Wanderung durch die Dübener Heide. Kaum im Wald angekommen setzte ein heftiger Dauerregen ein, der alle von oben bis unten durchweichte. Das tat der guten Stimmung keinen Abbruch. Unterwegs gab es viel zu entdecken – Fraßspuren des Bibers, Ameisenhaufen, Pilze und Käfer.
Nach dem Mittagessen hatten wir viel Spaß bei spannenden und lustigen Spielen zum Thema Kinderrechte. Dabei erfuhren wir, dass wir trotz aller Unterschiedlichkeit, viele Dinge gemeinsam haben, dass alle ihre Meinung sagen dürfen und an Entscheidungen beteiligt werden sollen.
An diesem Tag schauten wir gemeinsam „Die Schule der magischen Tiere 3“. Ein schöner, lustiger und spannender Film, welcher auch zentrale Themen der Kinderrechte aufgreift: Mitbestimmung, Gemeinschaftsgefühl, Kreativität, Medienkompetenz und Schutz der persönlichen Entwicklung. Die Kinder und Jugendlichen haben viel gesungen, gelacht und geklatscht. Es war für alle ein tolles Erlebnis.
Geschick, Kraft und Konzentration konnten wir am Mittwochvormittag beweisen. Wir übten uns im Bogenschießen. Es war gar nicht so leicht, den Pfeil richtig einzuspannen und dann mit ausreichend Kraft und gutem Blick auf die Zielscheibe zu schießen. Alle haben die Zielscheibe getroffen und waren sehr stolz auf sich.
Nachmittags schien dann endlich die Sonne und wir konnten im Natursportbad Bad Düben nach Herzenslust planschen, schwimmen und rutschen. Das war ein großer Spaß.
Zum Abschluss des Tages grillten wir Stockbrot am Lagerfeuer. Wir saßen gemütlich zusammen, haben erzählt und das Knistern des Feuers und die warme Atmosphäre genossen.
Nach dem letzten Frühstück am Donnerstag räumten und reinigten wir die Bungalows und luden unsere Sachen wieder in die Autos. Zum Abschluss gab es die Auswertung der KiEZ-Ralley mit kleinen Überraschungen für die Kids und die Überreichung der Kinderrechte-Ausweise. Gemeinsam reflektierten wir die Highlights, gute Erinnerungen und Wünsche fürs nächste Jahr mit den Kindern und Jugendlichen. Dann ging es wieder zurück nach Hause, wo alle von ihren Pflegeeltern mit Freude empfangen wurden.
Das Feriencamp war voller schöner Erlebnisse und neuer Freundschaften. Wir haben viel gelacht, noch mehr gespielt, Neues gelernt und eine schöne Zeit miteinander verbracht.
Wir danken ganz herzlich dem Landratsamt des Landkreises Leipzig für die finanzielle Unterstützung der Fahrt.
Ein spannender Tag in der ZeitWerkStadt Frankenberg
Kinder und Jugendliche der Erziehungsstellen von Herbie e.V. hatten Ende Februar die Gelegenheit, die ZeitWerkStadt Frankenberg zu besuchen –
ein interaktives Museum, das Geschichte erlebbar macht. Wir begaben uns auf eine spannende Zeitreise durch die Vergangenheit und Zukunft der Region.
Schon beim Betreten des modernen Museums fiel uns die einladende Atmosphäre auf. Die Ausstellung verbindet historische Fakten mit spielerischen und multimedialen Elementen, sodass nicht nur die
Erwachsenen, sondern vor allem auch die Kinder begeistert waren. Unsere jungen Entdecker konnten an interaktiven Stationen selbst Hand anlegen, Rätsel lösen und spielerisch lernen. Besonders spannend
fanden sie die Bereiche zur Industriegeschichte, in denen sie alte Maschinen in Aktion erleben konnten. Auch die Natur- und Stadtgeschichte Frankenbergs wurde anschaulich vermittelt – sei es durch
beeindruckende Exponate oder spannende digitale Animationen.
Ein echtes Highlight war der Experimentierbereich, in dem die Kinder und Jugendlichen ihre Kreativität testen konnten. Ob beim Basteln oder beim Ausprobieren technischer Geräte – die Zeit verging wie
im Flug. Zum Abschluss genossen wir eine kleine Pause im Museums-Café und auf dem Spielplatz nebenan, auf dem die Kinder physikalische Zusammenhänge erkunden konnten.
Fazit: Die Zeitwerkstadt Frankenberg ist ein perfektes Ausflugsziel für Familien, das Wissen und Spaß auf einzigartige Weise verbindet. Wir kommen garantiert wieder!
Wenn Ziegen mit Kindern spazieren gehen!
In der zweiten Winterferienwoche 2025 unternahmen zwei der Fachberaterinnen für Erziehungsstellen des FAIRbund e.V. mit vier Erziehungsstellenkindern im Alter von 9 bis 13 Jahren einen Ausflug zur SOLAWI (Solidarische Landwirtschaft Neuseenland e.V.).
Erziehungsstellen sind Pflegefamilien mit pädagogischer Ausbildung, in denen Kinder groß werden, die einen besonders schweren Start ins Leben hatten.
Auf dem Gelände am Bockwitzsee bei Borna tummelten sich ca. 80 Ziegen und Schafe und deren Lämmer. Nachdem wir gemeinsam den Nachwuchs der Ziegen bestaunten und streichelten, machten sich die Kinder mit den Ziegen auf einen Spaziergang.
Für die Kinder war es ein lustiges ständiges Ringen mit den Ziegen, wer das „Sagen“ hat. Sie erfuhren, dass Ziegen sich an einer Rangordnung orientieren, derer sie sich unterordnen. Die Kinder lernten, diese Rangordnung der Ziegen zu beachten, Gefahrensituationen zu berücksichtigen, Geduld und Loslassen der Kontrolle über das Tier auszuhalten, wenn am Wegesrand leckere Blätter und Grasbüschel die Ziegen aufhielten oder sie die Kinder ins Gebüsch zerrten.
Zitat eines der Kinder: „Ich glaube, die Ziegen gehen mit uns spazieren.“